Wenn auch Hohenofen nicht unmittelbar davon berührt wird, war es doch für den Ort wie für die ganze Gegend wichtig, dass im Jahre 1828 die Berlin-Hamburger Chaussee vollendet und am 5. Oktober 1846 auch die Berlin-Hamburger Eisenbahn eröffnet wurde, deren nächster Bahnhof, Neustadt a. D., wenige Kilometer von Hohenofen entfernt ist. Zum Glück hatten sich die Wusterhausener massiv gegen einen Bahnhof gewehrt und erreicht, dass die Strecke südlicher über Neustadt (Dosse) geführt wurde. Aber die Neustädter wollten auch keinen Bahnhof. Sie hatten Angst vor dem schnaufenden Stahlross und befürchteten, dass ihre Häuser durch den Funkenflug niedergebrannt oder durch den Rauch geschwärzt würden. Deshalb wurde der Bahnhof auf freiem Feld im Dreieck zwischen Kampehl, Köritz und Neustadt angelegt. 1850 wurde die Chaussee vom Bahnhof Neustadt nach Neu-Ruppin vollendet und 1869 bis Hohenofen fortgeführt. In Richtung Rhinow gab es noch keine Straße. Der Weg folgte dem alten Vierhütten-Weg und erst mit dem Bau der Eisenbahn wurde auch die Straße, rechts an Hirzelslust vorbei, gebaut. Schon 1903 hatte Hohenofen einen Bahnhof an der Strecke Neustadt/D.-Rhinow. Am 25. März 1904, zur Fertigstellung der Brandenburgischen Städtebahn, fuhr der erste fahrplanmäßige Personenzug Neustadt–Brandenburg. Wenig später hatte auch die Papierfabrik ihr Anschlussgleis. Der Bahnhof Hohenofen war damals mit zwei Bahnbeamten besetzt.
99 Jahre später, am 30. November 2003, wurde die Eisenbahnstrecke Neustadt-Rathenow stillgelegt. Still und heimlich wurde eine Bahnanlage nach der anderen entfernt und so die Strecke unbrauchbar gemacht. Dann wurden die Gleise, die Schwellen, der Schotter abtransportiert, die Brücken abgerissen, die Flurstücke verkauft. Jetzt gibt es kein Zurück zur Brandenburgischen Städtebahn.
Text: Michael Deylitz