AUSSTELLUNG MIT RAUMINSTALLATION VON SEBASTIAN STROMBACH NOCH BIS 24. SEPTEMBER
Die ehemalige Bahnlinie von Neustadt nach Rathenow läuft derzeit durch die Kirche Hohenofen, gezeichnet auf Pappstreifen, die über die Kirchenbänke führen. An der Strecke stehen, sitzen und fliegen große Figuren wie der Prinz von Homburg oder die Hexe von Sieversdorf, von einer sagenhaften „Ferkeltaxe“ überwacht.
Diese Rauminstallation erarbeitete Sebastian Strombach im Rahmen des Brettspiel-Projektes „Einmal Rathenow – Neustadt (Dosse) oder: Wir sind am Zug“. Er zeichnete die sieben plus eins Figuren – heiter und vieldeutig – mit farbigen Tuschen auf Pappwabenplatten. Sie versetzen jetzt den Kirchenraum in ganz besondere Spannung und werden sich später auf den Spielkarten des Brettspiels wiederfinden, wobei die Ferkeltaxe zur Spielfigur mutiert.
Sebastian Strombach studierte Architektur und fand danach im Zeichnen von Comics seine Berufung. Der leidenschaftliche Spaziergänger und Stadtforscher veröffentlichte bisher zwei Comic-Bücher zur Berliner Geschichte und Architektur. Derzeit arbeitet er an einem Comic über den Kölner Dom. Bevor er zeichnerisch seine Geschichten erzählt, steigt er tief in die Themen ein, setzt sich mit historischen Entwicklungen und Persönlichkeiten, architektonischen Details und technologischen Zusammenhängen auseinander.
Einen Eindruck von seiner künstlerischen Meisterschaft bekommt man derzeit in der Kirche in Hohenofen. Zu komisch, wie Ritter Kahlbutz, mit Helm und Schwert, seine Blöße bedeckt, wie Otto Lilienthal über dem Gollenberg schwebt, auf dem der Alte Fritz die Kolonisierung überwacht oder wie die Riesin über der Spaatzer Kirche thront und rotbemützte Zwerge in ihrer Schürze herzt.
Ergänzt wird die Installation durch eine Reihe von Geschichten aus der Region, die im Rahmen des Projektes zusammengetragen, nacherzählt und teils erfunden wurden.
Die Ausstellung ist noch am kommenden Sonnabend und Sonntag von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Interessierte sind auch herzlich zum Probespielen eingeladen.
Am Sonntag um 14 Uhr findet ein Gespräch mit dem Projektteam – Künstlern und Einheimischen – statt.
