FRIEDRICH VON HESSEN-HOMBURG UND MARGARETA BRAHE

Friedrich von Homburg wird 1633, mitten im 30-jährigen Krieg, geboren. Als jüngstem Sohn einer Landgrafenfamilie bleibt für ihn nur die Militärlaufbahn. 1654 tritt der 21-Jährige in schwedische Dienste. Vier Jahre später ist er bei der Belagerung Kopenhagens dabei. Bei einem besonders verwegenen Angriff, über den Friedrichs Kammerdiener berichtet, passiert ein Unglück: „Der Feind wagte einen Ausfall und wurde von Seiner Durchlaucht empfangen. Daraufhin wurde Seine Durchlaucht von einer sechspfündigen Kanone getroffen, dass das Pferd durch und durch geschossen war. Dabei ward Seiner Durchlaucht Schenkel abgeschossen, er hing aber noch an einer großen Sehne. Er ließ sich ein Messer geben und schnitt den Schenkel selbst ab.“
Damit ist für Friedrich der Krieg vorbei und der 26-Jährige wird mit einer lebenslangen Pension ausgestattet. Allerdings weigern sich die Schweden zu zahlen. Zur Entschädigung wird der hochangesehene Kriegsheld nach langem Streit im Jahr 1661 am Stockholmer Hofe mit Margareta Brahe, einer 30 Jahre älteren Witwe, vermählt. 1603 geboren, hatte sie 1633 in erster Ehe den Reichsrat Graf Bengt Bengtsson Oxenstierna geheiratet, der 1643 starb und in zweiter Ehe 1648 den Grafen Johann Axelsson Oxenstierna, den ältesten Sohn des Reichskanzlers Axel Oxenstierna. Sie war Hofdame der Königinnen Maria Eleonora und Christina von Schweden und hatte als Mitglied einer der prominentesten schwedischen Familien großen politischen Einfluss am schwedischen Hof. Nach dem Tod ihres zweiten Mannes 1657 erwarb sie mit dessen Nachlass eine bedeutende Bibliothek. Sie besaß außerdem eine große Sammlung von Porträts bedeutender schwedischer Persönlichkeiten und ihrer Vorfahren. Durch den Tod ihrer zwei Ehemänner wurde sie zu einer sehr reichen Witwe. Um ihre Hand hatte auch Graf Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg angehalten, was zu Streitigkeiten führte. Nach achtjähriger Ehe mit Friedrich stirbt Margareta Brahe im Jahr 1669. Mit den durch die Eheschließung erworbenen Mitteln erwirbt Friedrich verschiedene Ländereien, darunter Amt und Stadt Neustadt, und kann umfangreiche Vorhaben in Angriff nehmen wie den Aufbau der Landwirtschaft, die Gründung neuer Unternehmen, die Förderung des Handels und des Verkehrs und die Ansiedlung von Zugezogenen, da der 30-jährige Krieg die Bevölkerung drastisch reduziert hatte.

Abbildungen: Friedrich von Hessen-Homburg © https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59228614, Margareta Brahe © Hessische Hausstiftung, Schlossmuseum Darmstadt

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