VON DER HÜTTE ZUR PAPIERFABRIK

1798 lebten in Hohenofen 378 Seelen. Da infolge der Anlegung der Kolonien die Wälder verschwunden waren und nun nicht nur das Erz, sondern auch die Holzkohle von fern herbeigebracht werden musste, lohnte der Hüttenbetrieb kaum noch. Aber irgendein Betrieb musste bleiben, sonst würden viele Arbeiter brotlos. Und es gab ja die Wasserkraft. Welcher Betrieb erforderte weniger Transport und Brennmaterial? Bis 1833 arbeitete die Seiger Hütte. Dann versanken die Einwohner für zwei Jahre in Armut. Erst der Verkauf der Hütte im Jahr 1834 an die preußische „Seehandlung“, eine durch Friedrich II. gegründete Wirtschaftsförderungsgesellschaft, und der Um- und Neubau zur Papierfabrik ab 1836 verbesserte die Lage erheblich. 1838 wurde die Produktion aufgenommen, 1839 beschäftigte die Fabrik schon 32 Arbeiter und 60 Arbeiterinnen. Faktor, also Direktor, war Johann Jakob Kayser.
Im Zusammenhang mit den Unruhen des Jahres 1848 wurde die Papierfabrik in eine Aktiengesellschaft übertragen. Ihr Betrieb war erfolgreich und gewährte nicht nur den schon Angestellten, sondern einer mehr als doppelten Zahl lohnende Beschäftigung.

Text: Michael Deylitz, Zeichnung: Sebastian Strombach

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