DER BALDRIANTEST ODER: DIE DREIFACHEN HOSEN

1Es gab in Sieversdorf Anfang der 1920er Jahre einige Jungen, denen man, wenn etwas passierte, immer die Schuld gab. Warum? Weil sie es auch immer waren. Mickelat, Görn und einige andere brüteten ständig verrückte Ideen aus. An den langen Sommerabenden unternehmungslustiger als sonst, wollten die Jungs diesmal ausprobieren, ob es stimmt, dass Katzen von Baldrian …

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DER KANALBAU DER DOSSE

In der Nähe von Hohenofen flossen schon immer mehrere Läufe der Dosse, wobei ein Arm, der Mühlengraben, der die Sieversdorfer Mühle mit Wasser versorgte, vorher abzweigte. Der Hauptfluss könnte sich früher etwas östlicher, im Verlauf des heutigen Scheidgrabens, durch den Sumpf des Luchs geschlängelt haben. Als Friedrich von Hessen-Homburg in den 1660er Jahren einen Hochofenbetrieb …

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HAGELSTURM VON 1740

Am 7. Juli 1740 stieg im Land Ruppin im Westen ein Gewitter auf, welches in kurzer Zeit die ganze Gegend verwüstete – mit heftigem Sturm und Hagel und einer plötzlichen Kälte wie im Winter. Getreide, Wiesen, Bäume, Fenster und Ziegeldächer wurden von Eisstücken, die ein bis sogar zwei Pfund wogen, zerschmettert. Das betraf den größten …

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FRIEDRICH VON HESSEN-HOMBURG UND MARGARETA BRAHE

Friedrich von Homburg wird 1633, mitten im 30-jährigen Krieg, geboren. Als jüngstem Sohn einer Landgrafenfamilie bleibt für ihn nur die Militärlaufbahn. 1654 tritt der 21-Jährige in schwedische Dienste. Vier Jahre später ist er bei der Belagerung Kopenhagens dabei. Bei einem besonders verwegenen Angriff, über den Friedrichs Kammerdiener berichtet, passiert ein Unglück: „Der Feind wagte einen …

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DER ABSTURZ VON OTTO LILIENTHAL

Am 9. August 1896 startet Otto Lilienthal vom Gollenberg in Stölln mit seinem Gleiter zu neuen Flugversuchen. Er ist ein erfahrener Pilot, hat bereits etwa 2000 Flüge absolviert. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h legt er Strecken bis 250 Meter zurück. Doch diesmal gerät er kurz nach dem Start in eine „Sonnenbö“, einen …

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DER ZWEITE DUNCKER

Johann Heinrich August Duncker gab 1801 den Startschuss für die optische Industrie in Rathenow. Aber der Pfarrerssohn vom Kirchberg ist kein Vorfahr von Hermann Duncker. Dennoch wurde auch Hermann Duncker in Rathenow gewürdigt.1874 in Hamburg geboren, war Hermann Ludwig Rudolph Duncker zunächst Mitglied der SPD, gehörte zu den Gründern der KPD und trat 1947 in …

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DER HEXENBERG IN SIEVERSDORF

Die Bezeichnung Hexendorf ist entweder einem Werbetrick oder der Ehrlichkeit unserer Vorfahren zuzuschreiben. In allen Dörfern der Umgebung, in ganz Brandenburg, ja in ganz Deutschland mit wenigen Ausnahmen, wurden Hexen verbrannt. Nur die Sieversdorfer machten das öffentlich und schämten sich nicht dafür. So ist Sieversdorf das Hexendorf geworden.Hexenprozesse waren zwischen dem späten 15. Jahrhundert und …

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DIE HOLZENBURGS UND MICKELATS

Sieversdorf hatte um 1922 zwei konkurrierende Fleischermeister namens Holzenburg und Mickelat. Es war eine Konkurrenz unter Nachbarn gleichen Gewerbes – nicht dieser bösartige Neid heutiger Widersacher, sondern ein gesundes Gegeneinander. Jeder hatte sein Auskommen. Man grüßte sich, die Kinder spielten miteinander, man versuchte, die Kunden des anderen in den eigenen Laden zu bekommen – und …

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Optikindustrie in Rathenow

Mit der Gründung der „Königlich privilegierten optischen Industrie-Anstalt“ legten Johann Heinrich August Duncker und Samuel Christoph Wagener im Jahr 1801 den Grundstein für die optische Industrie in Rathenow. Duncker kannte sich nicht nur mit Mikroskopen aus, er ließ sich auch die Vielspindelschleifmaschine patentieren, mit der man elf Linsen gleichzeitig schleifen und polieren konnte. 1820 erkrankte …

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DIE STILLLEGUNG DER BAHNSTRECKE

Die Bahnstrecke der Brandenburgischen Städtebahn zwischen Treuenbrietzen und Neustadt (Dosse) zählte zu den bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert als Teil eines Berlin großräumig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Die Strecke war 99 Jahre in Betrieb – von 1904 bis 2003. Die Papierfabrik Hohenofen als wichtiger Industriebetrieb war bis Anfang des 20. Jahrhunderts hauptsächlich mit …

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